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Bericht aus
Bergische Morgenpost/Stadtpost, Mittwoch 30. August 2006

Feuerwehrfrau – es gab sie doch …

VON HENNING RÖSER

Und es gab sie doch einmal – eine Frau bei der Remscheider Berufsfeuerwehr. Nach dem Bericht der BM über die geschlossene Männergesellschaft bei der Berufsfeuerwehr meldete sich deren Chef Guido Eul-Jordan in der Redaktion. Der Artikel über den geringen Frauenanteil auf städtischen Führungsebenen hatte auf den Fluren der Hauptwache Auf dem Knapp für Protest gesorgt: Hier gab es doch sehr wohl mal eine Frau.

Stimmt: Monika Tegtmeier hieß sie, war in den frühen 90er Jahren als studierte Bauingenieurin aus Oldenburg nach Remscheid gezogen, um in den gehobenen Dienst der Feuerwehr einzusteigen. Sie begann ihre Ausbildung als Brandinspektorin, war später Einsatzleiterin.

Das Arbeitsamt hatte die damals 25-jährige nach Remscheid vermittelt. Den Eignungstest – auch auf der Drehleiter – bestand Monika Pieper (so hieß sie da noch) problemlos. Als Volleyballerin und Turnerin mit Erfahrung auch im Wasserballett brachte sie die nötige Fitness mit.

Ausgeschieden aus der Feuerwehr ist sie dann offiziell im Jahr 2000. Da war Monika Tegtmeier aber schon lange nicht mehr Auf dem Knapp gesehen worden. Erziehungsurlaub für zwei Kinder beendeten ihre aktive Feuerwehrkarriere.

Seitdem, so Eul-Jordan, gibt es immer wieder Bewerberinnen für den Feuerwehrdienst, die aber entweder die körperlich harten Eignungstests nicht durchstehen oder "einfach nicht so gut sind wie die männlichen Mitbewerber". Auch bei der Feuerwehr zähle am Ende eben nur die Qualifikation.

Nur jeder zehnte Bewerber ist derzeit weiblich. Was, so sagt Eul-Jordan, auch daran liege, dass eine Bewerbung bei der Feuerwehr eine abgeschlossene handwerkliche Lehre voraussetze. "Man geht nicht von der Schule zur Feuerwehr."

Separate Duschen, Umkleideräume, Toiletten – die Infrastruktur für Frauen ist bei der Feuerwehr weiterhin vorhanden. Für die Nachtdienste hatte Monika Tegtmeier einen separaten Schlafraum.

Monika Tegtmeier, die – bislang einzige – Frau bei der Berufsfeuerwehr. Das Foto aus den 90er Jahren zeigt sie vor ihrem Einsatzleitwagen.

(Foto aus dem Bericht der BM,
Archivfoto: Körschgen)